Mein Leben

Hi,

ich finde es echt toll, dass du dich traust, deine Geschichte zu veröffentlichen. Deinen Elan bei der Erstellung deiner Homepage bewundere ich. Auch wenn es mit einem einfachen Baukasten geschrieben ist, so hast du dir doch Mühe gegeben und dein Anliegen kommt rüber.

Wenn ich mich mit meiner Geschichte beschäftige, sie aufschreibe, meine Gedanken sammele, dann ist das wie ein großes Aufräumen... Man entscheidet, was war wichtig, was nicht. Als ich meine Geschichte geschrieben hatte, fühlte ich mich danach erleichtert. Ich konnte ein wenig mit meinem Problem Angst und Depression abschließen. Es tat mir gut. Und ich schickte es damals auch meinen vielen Therapeuten - in der Hoffnung, dass es anderen mit ähnlichen Problemen etwas leichter gemacht wird. Schließlich habe ich ja meine eigenen Erfahrungen mit meiner Geschichte und die möchte ich gerne weitergeben.

Vielleicht regt dein Vorstoß auch andere an, es ebenfalls mal zu versuchen. Das Ergebnis muss ja nicht unbedingt gleich veröffentlicht werden - das kann jeder selber entscheiden. Aber überhaupt mal die Tat, seine Gedanken zu ordnen und zusammenzufassen, kann ich nur empfehlen...


CIAO Hans

Hallo zusammen.

Ich war heute bei meiner Thera und es kam so einiges ans Licht, was mich sehr nachdenklich macht.
Ich komme damit grad überhaupt nicht klar, zu wissen, dass ich so vieles verpasst habe in meinem Leben. Das ich mich schon immer schlecht mitteilen konnte war mir bewusst, aber nicht warum. Ich durfte es nicht lernen, mir wurden Gefühle nicht beigebracht, ich durfte Gefühle nicht leben/erleben. Das tut weh, verdammt weh. Und das Schlimmste ist, das die Schuld bei meinen Eltern liegt. In meinem Kopf suche ich nach Bildern und Erinnerungen, wo mich meine Eltern mal in den Arm nehmen oder mich loben,wahrnehmen.
Ich würde meinen Kindern gern mehr Liebe und Nähe geben, aber ich kann es nicht. Weil ich nicht mal weiss, wie es sich anfühlen muss. In mir ist grad Wut, Hilflosigkeit und auch ein Stück von Verzweiflung , vielleicht aber auch Überforderung.
Wie gut, dass mein Nachmittag gut gefüllt ist. Das lenkt mich wenigstens ein wenig ab.

LG Bianca

Hi Pauley,

dazu ist eine Therapie ja da - dich ein wenig durcheinander zu bringen... Die Dinge in Kopf und Bauch einmal mit anderen Gedanken zu betrachten. Die Therapie will dich verrücken. Bist du verrückt? Scheinbar noch nicht - du musst erst verrückt werden!!!

Die Schuldzuweisung an die Eltern ist meiner Meinung nach zwar berechtigt, du kannst deine Wut darüber spüren (lass sie nur nicht an deinen Jungs aus!). Du kannst mit deinen Eltern darüber reden, wenn es geht. Aber die Liebe, die du vermisst, ist in dir. Du kannst sie weitergeben und auch bestimmt selber spüren.

Nimm einfach mal deine Jungs ganz kräftig in den Arm und versuche zu spüren, wie das Gefühl mit der Liebe ist.

Ich bin mir sicher, du kannst das!

CIAO Hans